Verpacken von Abfall, Sofortige Sicherheit für die Umwelt Unvergleichlich kostengünstig Kurzfristige Inbetriebnahme Die ideale Erweiterung für ökologische Deponien Die logische Kombination zu Müllverbrennungsanlagen, Offene Deponien; Offene Deponien sind biochemische Reaktoren und tickende Zeitbomben. Wird nicht sofort gehandelt, schaffen die Schäden an der Umwelt für die nächste Generation nicht wieder gut zu machende Probleme: Kontamination der Luft, von Brunnen, fließenden Gewässern und landwirtschaftlichen Flächen. Krankheits- und Seuchengefahren. Steigende und nicht mehr finanzierbare Folgekosten. Verschwendung von Energie und Rohstoffen. Zunehmende Proteste in der Bevölkerung Müllverpackung, Wie funktioniert die Technologie von Rundballen pressen? Die neue Technik konserviert Materialien durch: - Zerkleinerung - Vermischen/Homogenisierung - Verdichtung und - Verpackung in Folie und erlaubt riesige Durchsatzmengen! Das Ergebnis sind in Folie gewickelte Müllballen (Rundballen), wodurch die Abfälle neue Eigenschaften gewinnen: Umweltsicher: ohne Sickerwasser, ohne Gestank. Transportfähig: wenig Laderaum, keine Verschmutzung. Langzeit-lagerfähig. Nutzung als Brennstoff. Zerkleinerung und Verpackung von Siedlungs- und Gewerbeabfällen. Zerkleinerung und Verpackung von groben Abfall-Fraktionen wie Sperrmüll, Holz oder Matratzen. Beimischung und Verpackung von organischen Abfall- Fraktionen wie Biomasse, Kompost oder Klärschlamm.Verpackung von aussortierten Abfall-Fraktionen wie Papier, Kartonage oder Kunststoffen. Verpackung von BRAM Brennstoff aus Müll, ESB Ersatzbrennstoff bzw. Sekundärbrennstoff Problemlose Bewältigung riesiger Abfallmengen. Sofortiger Stopp von Umweltschäden. Sofort sichtbarer Erfolg beim Schutz von Wasser, Boden und Luft. Hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Statt Verrottung Erhalt des Brennwertes. Aufbau wertvoller Energiereserven. Kostengünstige Technologie zum Einstieg in eine umweltgerechte Abfallwirtschaft. Um die Zahl kostenintensiver Müllsammelfahrzeuge wesentlich zu verringern, lassen sich Packstationen sogar innerstädtisch oder in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt einrichten. Mülltransporte zu entfernt liegenden Deponien sind Dank der Ballentechnik jetzt kostengünstig mit Standard- Lkw´s möglich. Mit RPP werden Abfälle zur Handelsware. Durch hohe Komprimierung im Ballen geringerer Platzbedarf bei Transport und Lagerung. Durch die Stapelfähigkeit der Ballen kann der Müllberg auch in die Höhe wachsen. Schluss mit Wasserverschmutzung, Gestank, Vogelscharen und Insekten. Keine Selbstentzündungen, kein Wegtragen des Abfalls durch den Wind, keine Vergeudung von kostbarem Deponieraum.
Die Verpackungslinie Anliefern Befüllen Zerkleinerer Verpackungsanlage, abfallpresse, Radlader Teleskopstapler Stromaggregat Transport Stapelung / Lagerung / Deponierung; Je nach Materialbeschaffenheit lässt sich die Roll-Press-Pack Anlage als zentrale Steuereinheit um verschiedene Komponenten zu einer kompletten Verpackungslinie erg�nzen. Zur Grundausstattung einer Verpackungslinie f�r Hausm�ll z�hlen: � ein handels�blicher Umschlagbagger und/ oder ein Radlader zum Bef�llen bzw. zum Beischieben des Materials. � ein Zerkleinerer, der speziell f�r die Anforderungen zur Verpackung von Hausm�ll entwickelt wurde: Langsamdreher zum Vermeiden von Selbstentz�ndungen, steuerungstechnische Anpassung an die Verpackungsanlage und als Option ein Kettenfahrwerk zum problemlosen Rangieren. � die eigentliche Verpackungsanlage, die nach dem Roll-Press- Pack Verfahren arbeitet. � zwei Teleskopstapler ausger�stet mit speziellen Ballengreifern. � ein Stromaggregat oder fester elektrischer Anschluss. Alle Komponenten sind einfach zu transportieren und sind auch bei beengten Platzverhältnissen einsetzbar. Sie lassen sich sowohl im Freien ohne �berdachung als auch innerhalb von Baulichkeiten flexibel zu einem sicheren Betriebsablauf kombinieren. Dar�ber hinaus erlaubt die Mobilit�t des Systems das Verpacken an wechselnden Einsatzorten und gewährleistet so hohe Auslastungsgrade mit entsprechender Wirtschaftlichkeit.
Rollen - Pressen - Packen; Die eingesetzten Verpackungsanlagen arbeiten nach dem Roll-Press-Pack Verfahren. Dieses Verfahren komprimiert zerkleinerte und schüttfähige Materialien zu Müllballen (Rundballen), die anschliessend mit luft- und wasserdichter Polyethylenfolie verpackt werden. Das Verfahren wird bereits seit Jahrzehnten in der Landwirtschaft zur erfolgreichen Konservierung von Futtermitteln eingesetzt. Es bedurfte jahrelanger Entwicklungsarbeit bis Rollpressen hergestellt werden konnten, die in der Lage waren, selbst so inhomogene Materialgemische wie Siedlungsabfälle zu verpacken. Mittlerweile haben sich die Verpackungsanlagen weltweit bewährt. Die Rollpresse. Das zugeführte Material wird auf einem umlaufenden Pressenband in eine Rotationsbewegung versetzt, dadurch stark gewalkt und durch das nachrückende Material zunehmend zur Form eines Rundballens verdichtet. Im Vergleich zu herkömmlichen Pressen, die mit einem Stempel lediglich linear pressen, wird beim Roll-Press- Pack Verfahren die Luft im Material nicht komprimiert, sondern nahezu völlig ausgetragen.
Die Verpackung in Netz und Folie. Ist der vorgegebene Pressdruck erreicht, wird die Materialzufuhr gestoppt und zur Stabilisierung Netz oder Folie um die Mantelfläche des Müllballens (Rundballens) gewickelt. Anschließend wird die komplette Oberfläche des Müllballens mit einer speziellen Schutzfolie mehrlagig verpackt. Das herabfallende Rieselgut wird von einem Förderband gesammelt und der Verpackung erneut zugeführt. Die fertigen Ballen werden auf Austragebändern zur übernahme bereitgestellt. Individuelle Einstellungen; Die Bedienung der Anlage erfolgt von einem komfortablen Leitstand. Je nach Aufgabenstellung und Material lassen sich alle technischen Parameter individuell programmieren. Die Sicherheitsfolie für jede Jahreszeit. Die Sicherheitsfolie ist eine LLDPE Linear Low Density Polyethylenfolie, wie sie in ähnlicher Form seit mehr als 30 Jahren für die Basisabdichtung bei Deponien erfolgreich eingesetzt wird. Sie wurde speziell für die sichere Verpackung von Roh-, Wert- und Abfallstoffen weiterentwickelt und umschließt aufgrund ihrer hochelastischen Beschaffenheit selbst kantige Unebenheiten. Die Sicherheitsfolie ist unempfindlich gegenüber jeglicher Witterung. Minusgrade, tropische Hitze oder heftiger Gewitterregen – die Folie schützt den Balleninhalt über Jahre sicher und zuverlässig. Die Folie ist zudem für eine Freilagerung von ca. 12 Monaten UV-stabilisiert.
Eine Fülle guter Eigenschafte; Die Sicherheitsfolie ist umweltfreundlich und verbrennt in modernen thermischen Anlagen vollständig zu Wasser und Kohlenstoff. Als Mehrschichtfolie verfügt sie über hervorragende Eigenschaften. Reißdehnung, Durchstoßfestigkeit, Klebeeigenschaft und UV-Beständigkeit setzen Maßstäbe.Die Folienüberlappung verhindert, dass Luftfeuchtigkeit, Regenwasser oder sonstige Flüssigkeiten eindringen oder austreten. Die klebefähige Innenseite der Folie bewirkt, dass die einzelnen Folienbahnen fest miteinander verbunden bleiben. Abfälle verrotten nicht, sondern behalten ihren Brennwert. Geballte Energie aus Müll.
Der Rundballen - Logistikgerechte Abmessungen und Gewichte .Bei der Entwicklung der Verpackungs-Anlage wurde auf logistikgerechte Abmessungen des Produktes Rundballen geachtet. Mit einem Ballendurchmesser von ca. 1,2 m und einer Ballenfläche von ebenfalls ca. 1,2 m ergibt sich ein Ballenvolumen von ca. 1,3 cbm. Mit diesen Abmessungen lassen sich auf der Ladefläche eines Standard-Lkw mit einer lichten Breite von 2,4 m zwei Ballen nebeneinander transportieren. Das Gewicht pro Ballen ist materialabhängig und variiert zwischen 400 - 1.600 kg/Ballen. Unsortierter Haushaltsmüll mit organischen Anteilen wiegt ca. 1.000 kg/Ballen. Nimmt der Anteil an Sperrmüll, Holz oder Kunststoff zu, geht das Gewicht pro Ballen zurück, dagegen nimmt mit zunehmendem Anteil an Organik oder Feuchtigkeit das Gewicht pro Ballen zu. Netz- oder Folienwicklungen um die Mantelfläche der Ballen sorgen für die erforderliche Stabilität. Folienwicklungen um die gesamte Oberfläche der Ballen sorgen für die erforderliche Dichtheit.
Die Vorteile gegenüber Vierkantballen: Die Verwendung von Drähten entfällt völlig. Geringer Folienverbrauch durch gleichmässige Wicklung. Eng anliegende Folienhaut, keine Lufttaschen zwischen Folie und Material. Keine stoßgefährdeten „Ecken“.
Problemloses Handling - Der Teleskopstapler mit Ballengreifer. Mit dem allradlenkbaren Teleskopstapler, bestückt mit dem speziell entwickelten Ballengreifer, lassen sich die Rundballen schnell und problemlos aufnehmen, transportieren und stapeln. Material ist homogenisiert, keine linear aufeinandergepressten Schichten mit der Gefahr von Ventilationskanälen. Die pyramidenförmige Stapelung ist äußerst stabil. Auf der Oberfläche der Ballen kann sich keinerlei Regenwasser ansammeln. Der weit ausladende Teleskopmast ermöglicht den Auf- und Abbau mehrlagiger, hoher Ballenberge ebenso flexibel wie das schnelle Be- und Entladen von Lkw oder Bahn. Die mit dem Ballen in Berührung kommenden Teile des hydraulischen Greifers sind so konstruiert, dass die Ballen sicher und ohne Beschädigung der Folie aufgenommen und transportiert werden.
Altreifen - neue Möglichkeiten für Handhabung, Transport und Lagerung;
Jedes Jahr Berge von Altreifen;
Verpacken von Reifen mit dem PROTECTOR;
90 - 120 Pkw-Altreifen pro Ballen;
Gewicht mit Pkw-Altreifen pro Ballen ca. 700 kg;
Pyramidenförmige Stapelung der Rundballen;
keine Quaderballenpresse, keine Kanalballenpresse, keine Kanalballen, keine Kanalpresse,
Mit Müllpressen werden Abfälle lagerfähig - Die Vorteile bei der Lagerung von Abfällen; Mit müllpressen aufgebaute Abfallberge sind biochemisch und physikalisch stabil, d.h. es kommt innerhalb der Ballen zu keinerlei umweltschädlichen Reaktionen. Abfälle sind im Rundballen konserviert, inert und damit emissionsfrei. Im Vergleich zu herkömmlichen Deponien entfallen die erheblichen Risiken und Nachsorgekosten bedingt durch Sickerwasser- oder Deponiegasbehandlung. Nachweis der Lagerfähigkeit. Abfälle lassen sich in mit luft- und wasserdichter Folie ummantelten Roll- Press-Pack Ballen langfristig, emissionsfrei und ohne Veränderung ihrer stofflichen Eigenschaften problemlos lagern. Zu diesem Schluss kommt die DEKRA Umwelt GmbH in einer von der Landeshauptstadt München beauftragten Studie zum Lagerverhalten von in Rundballen verpackten Abfällen. über den Zeitraum von 10 Monaten wurde nach dem Roll-Press-Pack Verfahren gelagerter Haus-und Sperrmüll hinsichtlich Abbauverhalten, Emissionen und Lagerstabilität analysiert und beobachtet. Neben den regelmäßigen Messungen von Temperatur, Luftfeuchte, pH-Wert, Methan-, Kohlendioxidund Sauerstoffkonzentration wurden die Ballen auf Geruchs- und Sickerwasseremissionen, Massenverluste, Formstabilität, Brandrisiko und ihr Verbrennungsverhalten in der Müllverbrennungsanlage untersucht. Die Untersuchungsergebnisse sind durchweg positiv und bestätigen eindrucksvoll und überzeugend die Eignung der Rundballentechnologie für die langfristige Lagerung von Abfällen.
CO2, O2 und CH4 im Balleninneren. Während die CO2-Konzentration von nahezu 0% innerhalb weniger Tage auf ca. 30% anstieg und sich später bei ca. 20 - 25% stabilisierte, fiel die O2-Konzentration während der ersten Stunden von ca. 21% (normaler Luftsauerstoffgehalt) auf deutlich unter 5% und stabilisierte sich bei ca. 2%. Methan konnte nur während der Sommermonate (Juli - September) in Spuren (unter 1%) nachgewiesen werden. Im Gegensatz zu einem typischen Deponiekörper stellt der Abfallballen von müllpressen ein winziges und abgeschlossenes Volumen dar. Materialwanderungen, wie sie in einem großen Deponiekörper stattfinden und wodurch die unkontrollierbaren biochemischen Reaktionen ausgelöst und genährt werden, sind im Rundballen nach dem Roll- Press-Pack Verfahren und der damit im Material erreichten Dichte und Homogenität ausgeschlossen. Im Inneren eines Deponiekörpers herrschen aufgrund der ablaufenden Reaktionen sehr hohe und relativ konstante Temperaturen von ca. 70 - 80°C. Dagegen korreliert die Innentemperatur eines Rundballen mit der aktuell herrschenden - und wesentlich niedrigeren - Außentemperatur. Damit unterliegen die Methanbildner, die sich in der anaeroben Phase vermehren müssten, einem ständigen Temperaturstress, abhängig vom Wetter, den Tag- /Nachttemperaturen und den saisonalen Einflüssen. Die Bildung von CH4 wird verhindert:
keine Brandgefahr.
Ramp Pressen, Erwin Ramp, RPP, Flowtex Konkurs, Altvater, Protector von EGT, Master, Ecoroll, beschäftigen sich mit Abfall
keine Vergrösserung des Ozonlochs.
enorme Gewinne im zukünftigen Emissionshandel, Der komprimierte und zudem mit luft- und wasserdichter Folie umwickelte Rundballen verhält sich in Bezug auf Haltbarkeit und Konservierung ähnlich einer Mumie, indem sowohl die aeroben als auch die anaeroben Abbauvorgänge im verpackten Material gestoppt werden.
Die Zukunft, der bisherigen Deponien. In Deponiekörpern finden auf unabsehbare Zeit - die Schätzungen liegen zwischen einigen hundert bis hin zu gar tausenden von Jahren - Reaktionen statt, die die Biosphäre lebensbedrohlich beeinträchtigen werden. Daher ist kurzfristig die Sanierung herkömmlicher Deponien unumgänglich. Doch selbst die aus heutiger Sicht modernen Deponien sind mittel- bis langfristig umweltpolitisch nicht vertretbar. müllpressen bietet die Schlüsseltechnologie für beide Problemfelder: 1. Entschärfung der bereits tickenden „Müll- Zeitbomben“ durch Sanierung von Altdeponien.
2. Vermeidung neuer Deponien durch eine konsequente Anwendung der Roll-Press- Pack Methode und abfallpresse.
Das müllpressen System in der Materialwirtschaft Handelt es sich um große Materialmengen, eröffnet die Technik von müllpressen eine Reihe logistischer und wirtschaftlicher Vorteile. Die Anlagen verpacken neben unsortierten Abfällen eine Vielzahl weiterer Materialien, z.B. Sperrmüll oder aus Abfällen gewonnene Wertstoffe. Ballengewicht und Dichte unterschiedlicher Materialien. Das Volumen der Ballen liegt konstant bei ca. 1,3 cbm/Ballen. Ballengewicht und Dichte sind abhängig vom verpackten Material und werden beeinflusst von: · dem spezifischen Gewicht des oder der Ausgangsmaterialien.· der Teilegröße, beeinflussbar durch Zerkleinerung· der Komprimierbarkeit, z.B. Holz im Vergleich zu Schaumstoffen.· der Feuchtigkeit, z.B. sich ändernde Wassergehalte.· der Zusammensetzung von Materialgemischen.
Anwendung in der Agrarwirtschaft. Mit müllpressen werden Futtermittel zur wertvollen Handelsware. Durch sofortige Verpackung während der Erntezeit wird der Erhalt von Nährwert, Frische und vollem Geschmack bis zur Verfütterung garantiert. Die verpackten Futtermittel werden zu rationsgerechten, langstreckentauglichen und haltbaren Qualitätsprodukten.
Die Vorteile im Zusammenwirken mit Müllverbrennungsanlagen
Zeitliche Flexibilität :In Ballen zwischengelagerte Abfälle sind zeitlich frei disponierbar, müssen also nicht mehr just in time verwertet oder behandelt werden.
Entsorgungssicherheit :Das mit müllpressen hergestellte Ballenlager stellt einen zweiten und praktisch beliebig aufnahmefähigen Müllbunker dar. Bei Ausfällen oder Revisionen der Müllverbrennungsanlage (MVA) können die Abfallstoffe einfach und sicher zwischengelagert und anschließend wieder der Verbrennung zugeführt werden. Der Einbau auf Deponien oder das kostenintensive Ausweichen auf fremde Behandlungsanlagen entfällt. Damit wird eine 100%ige Entsorgungssicherheit geleistet. Unabhängigkeit :Weitgehende Unabhängigkeit von der „Lieferbereitschaft“ geschäftstüchtiger Abfallhändler.
Verbesserungen im Brennstoffmanagement:Zu Rundballen verpackte Abfälle können entsprechend dem jahreszeitlich schwankenden Energiebedarf gezielt der Verbrennung zugeführt werden.<br>
Gleichmäßige Auslastung:Bei saisonal stark schwankendem Müllaufkommen kann Müll eingepackt, gelagert und in Zeiten geringen Müllanfalls verbrannt werden. Kapazitätsüberhänge (Redundanzen) können drastisch reduziert werden.
Bessere Investitionsplanung:Die Möglichkeit der Zwischenlagerung von Abfällen in Rundballen erlaubt die Verschiebung anstehender Investitionen in die Zeit einer höheren Planungssicherheit.
Energie statt Deponie! Mit abfallpressen wird Abfall zu Brennstoff ;
Rechtssicherheit:Emissionsneutrale Zwischenlager für die thermische Verwertung entsprechen selbst strengsten Umweltgesetzen.
Bessere Akzeptanz:Aufgrund der sauberen Transportmöglichkeiten durch die Verpackung wird die Akquisition von „Fremdmüll“ auch politisch realisierbar, um Kapazitätsreserven auszulasten und MVA’s kostengünstiger betreiben zu können. Bei Anlieferung der Abfälle in Form von Rundballen ergeben sich folgende Vorteile:
Geringes Transportvolumen durch Komprimierung der Abfälle.
Keine Verschmutzung von Ladeflächen.
Nutzung von Standardtransportmitteln wie Lkw, Bahn oder Schiff.
Die Langstreckentauglichkeit der Rundballen ermöglicht die Erweiterung des Einzugsgebietes und erhöht gleichzeitig die Auslastung.
Spezielle Transportfahrzeuge oder Spezialbehälter entfallen. abfallpresse
Die Folie verbrennt ohne Rückstände zu Kohlendioxyd und Wasser.
Das Beschaffen, Vorhalten und die Rückführung von Leergut entfallen völlig.
Die eingesetzten Transportmittel sind nicht durch Leergut belastet.
Auf den stets sauberen Ladeflächen können auf dem Rückweg Einnahmen durch den Transport von Fremdwaren erwirtschaftet werden.
Einsatz von Spediteuren statt Investition in teuere Spezialfahrzeuge.
Vorsorgen durch Verpacken.Das Ziel einer optimalen Entsorgung - die weitestgehende stoffliche und energetische Verwertung der Abfälle - kann mit der Technologie von müllpressen stufenweise umgesetzt werden. Mit dem Einsatz der Verpackungstechnologie erfolgt bereits ein sofortiger Stopp der durch Deponien verursachten Umweltschäden. So wird das Gefährdungspotential durch Abfälle bereits mit einfachem technischen Know-how und mit geringem Investitionsaufwand beherrscht. Ein weiterer großer Vorteil liegt im Zeitgewinn. Die verantwortlichen Institutionen können die Planung ihrer Abfallwirtschaft individuell den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anpasen. Kostenintensive oder sich noch in der Entwicklung befindliche neue Technologien können zu einem späteren Zeitpunkat eingeführt werden. Dabei schafft müllpressen in allen Ausbaustufen - ob bei der thermischen Verwertung der Abfälle oder dem Rückbau alter Deponien - durch die Transport- und Lagerfähigkeit der Rundballen bisher ungeahnte Möglichkeiten in der Flexibilität der Materialströme. müllpressen löst das Spannungsfeld zwischen ökologie und ökonomie in der Abfallwirtschaft.
Verpackung großer Abfallmengen: Dienstleistung vor Ort, Vermietung und Verkaufmüllpressen gilt heute international als zuverlässiger Garant für die material- und logistikgerechte Verpackung und Konservierung von großen Materialmengen. Aus dem Know-how der unterschiedlichsten Aufgabenstellungen bei der Verpackung von Roh-, Wert- und Abfallstoffen bietet müllpressen eine einzigartige Palette aufeinander abgestimmter Maschinen. In vielen Materialbereichen werden neuartige und erstaunlich wirtschaftliche Lösungen erzielt. Und umweltgerechte Lösungen, die Sie nur bei müllpressen finden - weltweit!
Bei kurzfristigem Bedarf:
Verpacken als komplette Dienstleistung vor Ort, inklusive Personal und Gerät. abfallpresse
Einsatz während der Revision von Müllverbrennungsanlagen zur Einsparung kostenintensiver Müllumleitungen.
Schnelle Einsatzbereitschaft kompletter Verpackungslinien, Realisierung von Notfallkonzepten.
Bei mittelfristigem Bedarf:
Vermietung kompletter Verpackungssysteme.
Befristeter Einsatz, z.B. für 6 bis 12 Monate .
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Abbau von umweltgefährdenden Altdeponien mit Sortierung und Verpackung der heizwertreichen Fraktion.
Bei langfristigem Bedarf:
Verkauf kompletter Systeme oder einzelner Komponenten. Neue Verpackungsanlagen 40 ft. Container hoher Durchsatz Ballengreifer Mit diesem Ballengreifer lassen sich die Rundballen optimal und ohne Gefahr für die Folienhaut handhaben.mit hydraulisch schwenkbaren Tragarmenmit Rundrohren über den beiden Tragarmen, drehbar gelagertmit großem Prallteller Materialien mit hohem Brennwert Verpacken von Materialien mit hohem Brennwert
KrW-/AbfG Kreislaufwirtschafts- und
Abfallgesetz
MBA Mechanisch-Biologische
Abfallbehandlung
MBS Mechanisch-Biologische
Stabilisierung
EBA Ersatzbrennstoff-Aufbereitung
DSD Duales System Deutschland
LAGA Länderarbeitsgemeinschaft
Abfall
MVA Müllverbrennungsanlage
EuGH Europäischer Gerichtshof
EVU Energieversorgungsunternehmen
EBS Ersatzbrennstoff
17. BImSchV 17. Bundesimmissionsschutzverordnung
EU Europäische Union
t/a Tonnen pro Jahr
CEIV European Committee for
Standardization,
abfallpresse, abfallpressen
Die Herstellung von Brennstoffen aus Abfall ist nicht neu. Auf Grund der Energiekrise wurden bereits in den
70er Jahren verstärkt Ansätze verfolgt, Brennstoffe aus Abfällen herzustellen. Doch die gezielte Abschöpfung
heizwertreicher Anteile wie Papier oder Kunststoffe im Rahmen der Einführung der Wertstoffsammlung
ließ teure und aufwendige Technologien plötzlich nicht mehr wirtschaftlich erscheinen.
Seit den 90er Jahren hat sich das Bild wieder gewandelt. Mit dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
(KrW-/AbfG) wurde 1996 der Verwertungsgedanke fortgeschrieben und das Interesse an der Herstellung
sekundärer Energieträger durch vorgesehene Möglichkeiten der energetischen Nutzung gestärkt.
So bestimmt § 6 KrW-/AbfG, dass Abfälle entweder stofflich verwertet oder zur Gewinnung von Energie
eingesetzt werden. Damit stehen die stoffliche und die energetische Verwertung grundsätzlich gleichrangig
nebeneinander. Vorrang wird jedoch der umweltverträglicheren Maßnahme eingeräumt.
Mit dem dort festgeschriebenen Vorbehandlungsgebot für Abfälle ab dem 01. Juni 2005 kommt der
Aufbereitung des Abfalls zu Ersatzbrennstoffen eine erhebliche Bedeutung zu.
Daraus ergibt sich die Notwendigkeit zur Schaffung weiterer Behandlungsanlagen sowie die Erschließung
zusätzlicher thermischer Einsatzkapazitäten. Die Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen unter Ausnutzung
des Energiegehaltes dient der Nachhaltigkeit und hilft primäre Energieressourcen zu schonen, Deponieraum
einzusparen und den CO2-Effekt zu verringern.
2. ABFALLPROGNOSEN UND MENGENSTROMSZENARIEN
Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG) fordert eine klare Arbeitsteilung: einerseits die
öffentlich-rechtliche Zuständigkeit für die Abfallbeseitigung und zum anderen die Privatisierung der Abfallverwertung.
Vor diesem Hintergrund lassen sich für die Betrachtung der Mengenstromszenarien der anfallenden
Abfälle grundsätzlich zwei Gruppen bilden:
a) Abfälle, die den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern zu überlassen sind
(Beseitigungsabfälle)
Hausmüll (graue Tonne)
Sperrmüll zur Beseitigung
Baustellen- und Gewerbeabfälle zur Beseitigung
Siebreste und Störstoffe aus Aufbereitungsanlagen für Wertstoffe aus Haushaltsabfällen
Infrastrukturabfälle (Straßenkehricht, Marktabfälle)
b) Frei handelbare Gewerbeabfälle, die zur Verwertung privaten Dritten überlassen werden
(Verwertungsabfälle)
Produktionsabfälle aus Industrie und Gewerbe zur energetischen Verwertung
Sortierreste aus der Sortierung von Gewerbeabfällen und Baustellenabfällen
Heizwertreiche Fraktionen aus MBA, MBS und EBA
Wertstoffe aus der Sortierung von Sperrmüll, DSD Sortierreste, Spuckstoffe
In der dritten Fortschreibung des Berichtes der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) zur Umsetzung der
Abfallablagerungsverordnung wird davon ausgegangen, dass dem Gesamtaufkommen von überlassungspflichtigen
Abfällen aus Haushalten ausreichende Behandlungskapazitäten in MVA und MBA gegenüberstehen.
Fügt man die Verwertungsabfälle hinzu, wandelt sich das Bild. Insbesondere unter Berücksichtigung der
großen Anteile der Sekundärabfälle aus Abfallbehandlungsanlagen (MBA, MBS) sowie der Gewerbeabfälle
zur Verwertung ergibt sich, dass der Bedarf an thermischer Behandlungskapazität derzeit nicht gedeckt werden
kann. Dabei geht man von folgenden Prognosen aus:
Tabelle 1: Abfallmengen und Kapazitäten
1. Abfallmengen [t/a]
Gesamtmenge der Beseitigungsabfälle 22.108.890
Gesamtmenge der Verwertungsabfälle*) 6.100.000
Summe 28.208.890
2. Aufkommen und Kapazitäten
Gesamtaufkommen 28.208.890
./. geplante und zur Verfügung stehende MVA- u. MBA-Kapazität 2005 25.044.500
Deckungslücke 3.164.390
3. Behandlungsbedarf ca. 3,2 Mio
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Die Zahl der zusätzlich vorhandenen, mit den Gewerbeabfallmengen konkurrierenden hochkalorischen
Abfälle (Altreifen, Holzabfälle, Altöle etc.), wird auf weitere ca. 2,9 Mio Tonnen geschätzt. Insgesamt
ist somit von einem theoretischen Potenzial für den Einsatz in der Mitverbrennung von ca. 6,0
Mio Tonnen auszugehen. Nach heutigen Einschätzungen stehen für diese Mengen keine ausreichenden
Verwertungskapazitäten zur Verfügung.
3. VERWERTUNGSOPTIONEN/ABSATZMÄRKTE
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) fordert in seiner Entscheidung vom 13. Februar 2003, dass der Hauptzweck
der Maßnahme bei der energetischen Verwertung darauf ausgerichtet sein müsse, fossile Energieträger
zu ersetzen, die ansonsten für diese Aufgabe hätten verwendet werden müssen. Es reicht dazu nicht
aus, dass die bei der Verbrennung erzeugte Wärme ganz oder teilweise zurückgewonnen wird. Mit dieser
Vorgabe schließt der EuGH eine energetische Verwertung von Abfällen in Müllverbrennungsanlagen
weitgehend aus. Einzelfallentscheidungen über die Anerkennung einzelner MVA’s sind jedoch nicht auszuschließen.
Eine Fortschreibung der Abfallrahmenrichtlinie zur Konkretisierung der Beseitigung und Verwertung
würde in diesem Zusammenhang einen weiteren Eckpfeiler zu mehr rechtlicher Sicherheit darstellen.
Als mögliche Verwerter kommen industrielle Feuerungsanlagen in Betracht.
Abfallverbrennungsanlagen, sofern sie für die energetische Verwertung von Ersatzbrennstoffen zugelassen
sind;
Zementwerke, in denen konfektionierte Ersatzbrennstoffe direkt verfeuert oder die Ersatzbrennstoffe
in einer Vorschaltanlage zu einem Rohgas vergast werden, das im Zementherstellungsprozess
verbrannt wird;
Kraftwerke der Energieversorgungsunternehmen, sofern sie über die verfahrenstechnischen und emissionsseitigen
Vorraussetzungen für den Einsatz von EBS verfügen;
Industrielle Kraftwerke, soweit sie über die für Kraftwerke der EVU’s genannten Bedingungen verfügen
oder eigens für die energetische Verwertung von Ersatzbrennstoffen errichtet wurden;
Sonderanlagen, wie beispielsweise das SVZ Schwarze Pumpe, in dem durch Vergasung das erzeugte Gas
teilweise zu Methanol verarbeitet wird.
Für die Vermarktung und Aufbereitung der Ersatzbrennstoffe müssen die speziellen Anforderungen der
unterschiedlichen Anlagen bekannt sein. Hierzu bedarf es einer langfristig angelegten Kooperation zwischen
der Entsorgungswirtschaft und den Betreibern der Verwertungsanlagen. In dieser Kooperation müssen
die Entsorgungsunternehmen die Ersatzbrennstoffe in einer von der jeweiligen Verwertungsanlage geforderten
Qualität bereitstellen,
die Verwertungsanlagen ihre Anlagen so modifizieren, dass Ersatzbrennstoffe unter Beachtung der verfahrenstechnischen
und rechtlichen Vorraussetzungen verwertet werden können.
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen in industriellen Feuerungsanlagen ist in Deutschland bisher lediglich
emissionsseitig reglementiert. Mit der Novelle der 17. BImSchV wurden die Anforderungen an die Mitverbrennung
weitgehend an die der klassischen Abfallverbrennungsanlagen (Monoverbrennung) angeglichen.
Damit wurden die auf europäischer Ebene geltenden Anforderungen der EU-Richtlinie über die
Verbrennung von Abfällen umgesetzt. Die Zementindustrie deckt heute ca. 40% ihres Energiebedarfs über
den Einsatz von Ersatzbrennstoffen ab, mit steigender Tendenz. Einzelne Zementwerke setzen bereits heute
bis zu 90% an Ersatzbrennstoffen bezogen auf die Feuerungswärmeleistung ein.
191212, abfallpressen, Abfallverdichter, suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel
Tabelle 2: Genehmigte Kapazitäten zur Mitverbrennung in der Zementindustrie
NRW
Baden-
Württemberg
Bayern
Sonstige
Bundesländer
BR
Deutschland
Anzahl der Anlagen 10 6 6 9 31
Abfallarten Maximale Kapazitäten zur Mitverbrennung t/a
Altreifen 118.500 109.000 202.000 166.700 596.200
Altöle und ölhaltige Abfälle 24.000 26.000 117.000 273.500 440.500
Lösemittel und Gemische 16.000 0 80.000 0 96.000
Holzabfälle 64.000 116.000 170.000 16.000 366.000
Kunststoffe, Textilien 70.000 21.500 40.000 80.000 211.500
Spuckstoffe, Papierschlämme 105.000 0 40.000 44.000 189.000
Brennstoffe aus aufbereiteten
Produktionsabfällen 391.500 116.000 112.000 268.400 887.900
Brennstoffe aus aufbereiteten
Siedlungsabfällen 217.500 0 0 1) 217.500
Sonstige Abfälle 16.000 2) 129.000 3) 0 75.000 4) 220.000
Summe 693.500 5) 517.500 539.000 5) 923.600 5)
Gesamtkapazität Deutschland: 2.673.600 5)
1) in Brennstoffen aus Produktionsabfällen enthalten 2) Steinkohlenfilterstaub
3) Bleicherde, Wachse, Paraffine, Ölschlamm, Elektrodenkoks, Kohlengrobstaub
4) Bleicherde, Schlamm aus Öltrennanlagen, Rußpellets, org. Destillationsrückstände, ölverunreinigte Böden
5) Kapazitäten bei Volllastbetrieb mit 8.000 Jahresbetriebsstunden der Anlagen. Hinweis: Genehmigte Kapazitäten sind nicht gleich reale Kapazitäten.
Betriebszeiten und sonstige Einschränkungen wie Heizwerte oder sonstige Beschaffenheit spielen eine restriktive Rolle.
Quelle: Alwast H., Both G.: Energetische Verwertung von Abfällen in Kraft- und Zementwerken in den Bundesländern,
Beitrag in: Reformbedarf in der Abfallwirtschaft TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, Neuruppin 2001
Die Betreiber von Kraftwerken agieren gegenwärtig mehrheitlich eher zurückhaltend, doch der Anteil an
EBS steigt auch in diesem Bereich. Haupthindernis ist, dass nur solche Abfälle eingesetzt werden können,
die in ihren chemisch-physikalischen Eigenschaften den Regelbrennstoffen ähnlich sind. Abweichungen
von der Brennstoffqualität können größere Auswirkungen auf den Betrieb der Anlagen haben. Doch es gibt
auch Möglichkeiten, die Abfälle nicht direkt, sondern über thermische Vorbehandlungsstufen (bspw.
Pyrolysetrommel) in die Kraftwerksanlagen einzubringen. Die theoretische Verwertungskapazität in deutschen
Kraftwerken wird auf 6,9 Mio/a Tonnen geschätzt.
4. QUALITÄTSSICHERUNG VON DER ERFASSUNG BIS ZUR VERWERTUNG
Hersteller von Ersatzbrennstoffen sind als „doppelte Dienstleister“ in ein Spannungsfeld zwischen den Interessen
der Abfallerzeuger einerseits und der Verwertungsanlagen andererseits eingebunden. Die Interessen
dieser beiden Parteien sind in einigen Bereichen durchaus gegensätzlich und müssen deshalb in der
Praxis oft in Einklang gebracht werden.
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Interessen der Abfallerzeuger
Kostengünstige Verwertung
Entsorgungssicherheit
Stand der Technik/Genehmigungssicherheit
Flexible Abholzeiten
Interessen der Verwertungsanlagen
Forderung nach speziellen auf ihren Produktionsprozess abgestimmten Qualitäten
Ständige Qualitätssicherung
Technische Grenzen (Schwermetalle, Homogenität, physikalische Eignung etc.)
Flexible Anlieferzeiten
Keine Lagerhaltung
Bild 2: Ersatzbrennstoffhersteller als Dienstleister zwischen Anfallstelle und Verwertungsanlage
191212, Abfallverdichter, suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel
Die Anforderungen beider Kundengruppen ergeben in ihrer Gesamtheit das Anforderungsprofil an die
Herstellung von Ersatzbrennstoffen. Sie bestimmen letztendlich die Struktur der Unternehmung sowie
deren Ablauforganisation.
4.1 Bewertung
Vorraussetzung für den Ersatzbrennstoffeinsatz ist also eine gleichbleibende Qualität unter definierten
Bedingungen. Diese sind mit Mischfraktionen derzeit nur schwer erreichbar. Heutiges Inputmaterial
zur Aufbereitung setzt sich daher vorwiegend aus Produktionsabfall (Monochargen) oder entsprechend
vorsortierten Materialen aus Gewerbeabfällen zusammen.
Vermehrt kommen gemischte Fraktionen aus Gewerbe, DSD und MBA hinzu (s. Kapitel Abfallprognosen
und Mengenstromszenarien). Hersteller des Sekundärrohstoffes EBS sind immer an die
Qualitätsvorgaben des Abnehmers gebunden. Hier unterscheidet sich die Recyclingwirtschaft nicht
von anderen Wirtschaftszweigen. Als Beispiel für eine sehr weitreichende Entwicklung sei hier nur
die Automobilzulieferindustrie genannt.
Die Aufgabe der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft besteht deshalb darin, sich an den Abnehmeranforderungen
zu orientieren und die gesamte Organisation auf den Kundenwunsch hin zu orientieren.
Letztendlich ist dies im Falle der EBS-Erzeugung eine Betrachtung vom Verbrennungssystem aus rückwärts
in den Abfallmarkt.
4.2 Organisationsstruktur
Startpunkt der Betrachtung ist das Feuerungssystem, in dem die Ersatzbrennstoffe eingesetzt werden sollen.
Dort ergeben sich folgende Rahmenvorgaben, die den späteren Ersatzbrennstoffeinsatz bestimmen:
Technische Vorgaben (Art der Feuerungsanlage/Temperaturen/andere Brennstoffe/Fördertechnik/etc.)
Genehmigungsrechtliche Vorgaben (Abfallarten, Grenzwerte, Nebenbedingungen)
Logistische Vorgaben (Transportmöglichkeiten/Lagermöglichkeiten)
Betriebswirtschaftliche Vorgaben (Verrechnungspreise)
abfallpresse, RPP, Rundballenpresse, Rundballen, Roll Press Pack, Flowtex
Diese Rahmenbedingungen führen zur Festlegung der Qualitätsparameter des einzusetzenden Ersatzbrennstoffes.
Sie werden oft von den Abnehmern vorgegeben oder mit Blick auf den Abfallmarkt unter Einbeziehung
der zukünftigen Ersatzbrennstoffproduzenten gemeinsam bestimmt. Als Folge dieser Festlegung
ergibt sich das Einsatzspektrum der Anlage, das dann schließlich auch als Abfallschlüsselnummernliste
Bestandteil der Genehmigung wird und den Input der Aufbereitungsanlage determiniert.
Der Entsorger bzw. Aufbereiter sollte sich – soweit möglich – immer in die Diskussion und Auswahl
der Inputstoffe einschalten. Er besitzt das Marktwissen und kennt die Abfallströme, die im regionalen
Umfeld der Verwertungsanlage anfallen. Zur Vermeidung von Fehlentwicklungen sollten
die späteren Anlieferer immer an der Auswahl der möglichen Inputmaterialien zur Ersatzbrennstoffherstellung
beteiligt werden.
Nachdem Input und Output der Aufbereitungsanlage bestimmt sind, sollte mit Blick auf die eingehenden
Abfallarten sowie die Qualitäts- und Logistikvorgaben des Abnehmers die notwendige Anlagentechnik
ausgesucht und installiert werden. Erfahrungen von Anlagenbetreibern zeigen, dass die Anlagentechnik
individuell gestaltet werden kann. Es gibt eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt; daher
sollte eine Entscheidung erst nach eingehender Prüfung – wenn möglich – Probeverarbeitung für die
jeweils optimale Anlagentechnik erfolgen. Die wichtigsten Entscheidungskriterien sind die Qualität des
zu erzeugenden Produktes und die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
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191212, abfallpressen, Abfallverdichter, suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel,
Differenzierte getrennte Erfassung an Anfallstelle
Aufbereitung,
Stoffstromtrennung
Unternehmerischer
Handlungsspielraum
brennbare Fraktion Feinfraktion Sortenreine
Sekundärrohstoffe
+ Wertstoffe
Verwertung
– MVA (wenn zur Verwertung anerkannt)
– Zementwerke
– Kraftwerke
– Industrielle Kraftwerke
– Sonderanlagen für Mitverbrennung
Schematische Darstellung für eine qualitätsgesicherte EBS-Herstellung
4.3 Ablauforganisation
Nachdem die Struktur der Aufbereitungsaktivitäten mit Blick auf die Anforderungen des Abnehmers geschaffen
worden ist, gilt es, diese Anlage auch wirtschaftlich und effizient zu betreiben. Hier ist das oberste Ziel
die Einhaltung der Qualitätskriterien des Abnehmers. Die gesamten Betriebsabläufe sind an diesem Ziel zu
orientieren. Hierzu bedarf es eines mehrstufigen Qualitätssicherungskonzeptes, das in alle Phasen der Produktion
eingreift und damit den hohen Qualitätsanforderungen der Abnehmer gerecht wird.
abfallpresse, RPP, Rundballenpresse, Rundballen,
1. Akquisition
Herkunftsbereiche der in Frage kommenden Abfallarten definieren
Begehung der Anfallstellen durch geschulte Außendienstmitarbeiter
Informationsaustausch mit dem Abfallerzeuger über mögliche Verunreinigungen und Übergabe vorhandener
Analysen
Probenahme durch Außendienstmitarbeiter und Analyse auf „verdächtige Parameter“
Beratung des Abfallerzeugers durch den Brennstoffproduzenten
Zunächst immer erst Vereinbarung von Probeanlieferungen, um die Qualitäten vor einer Dauerlieferung
anpassen zu können (z.B. durch zusätzliche Trennung oder Sortierung)
Vertragliche Vereinbarung über zulässige Qualitäten und Zusammensetzung der Abfälle
2. Eingang Aufbereitungsanlage
Regelmäßige Probenahme und Analyse der eingehenden Stoffe und Abgleich mit vorhanden Daten
Rückstellproben bilden
Dokumentation eingehender Mengen und Qualitäten (Inputbilanz)
abfallpresse
3. Festlegung des Aufbereitungsablaufs
Festlegung des technischen Ablaufs aufgrund von Eingangsanalysen und vorhandener Kenntnisse der
Abfallzusammensetzung
Dokumentation der Stoffströme
4. Qualitätskontrolle nach Produktion
Regelmäßige Probenahme und Analyse des erzeugten EBS (z.B. alle 100 t.)
Zusammenfassung vieler Einzelproben zu Durchschnittsproben und -analysen
Kontrolle der Analysen durch externes Labor
Rückstellproben
Dokumentation der produzierten Mengen und Qualitäten
5. Qualitätskontrolle durch den Abnehmer/Verwerter
Regelmäßige Probenahme und Analyse der eingehenden Ersatzbrennstoffe
Rückstellproben
Dokumentation der eingehenden Mengen und Qualitäten
abfallpresse, RPP, Rundballenpresse, Rundballen, Roll Press Pack, Flowtex
Der für die Qualtitätssicherung erforderliche Aufwand, scheint auf den ersten Blick sehr hoch. Die Erfahrungen
bereits tätiger Aufbereiter haben jedoch gezeigt, dass diese aufwendige Qualitätssicherung erforderlich
ist, um das Geschäft abzusichern und um Kosten zu sparen.
Durch die umfangreichen Maßnahmen beim Abfallerzeuger werden teure Fehlanlieferungen vermieden
und kostspielige Schäden in der Aufbereitungsanlage verhindert. Durch die Anwendung gezielter Sicherungsmaßnahmen an der Anfallstelle kommt es zudem äußerst selten zu Fehlproduktionen, die dann als
Ausschuss kostspielig entsorgt werden müssen. Eine effektive Qualitätssicherung hilft auch, auftretende
Probleme rechtzeitig zu lokalisieren und schnell zu beseitigen. So beugt man nicht zuletzt auch teuren
Fehlanlieferungen an die Verwertungsanlage vor. Fehlerhafte Qualitäten können kostspielige Schäden
in den hochtechnisierten Feuerungsanlagen zur Folge haben, und letztendlich kann der Wegfall
der gesamten Geschäftsgrundlage durch eine Auslistung beim Abnehmer drohen.
Darüber hinaus sollte die differenzierte Qualitätsüberwachung den Aufbereiter in die Lage versetzen, ohne
große Umstellung unterschiedliche Qualitäten für diverse Abnehmer zu produzieren. Das System ist vorgegeben
und muss auf die Anforderung des Brennstoffabnehmers angepasst und modifiziert werden können.
Es trägt zur Flexibilität der Produktion und damit auch zu einer wirtschaftlicheren Auslastung der Anlage bei.
5. BESCHREIBUNG DER ERSATZBRENNSTOFFE
Für die Belastung des Ersatzbrennstoffes mit Schadstoffen sind bislang keine rechtsverbindlichen Grenzwerte
festgesetzt. Eine Normung wird zwar auf europäischer Ebene angestrebt (CEN), jedoch sind signifikante
Ergebnisse derzeit noch nicht abzusehen. Grundsätzlich gilt, je homogener der Verfahrensinput für
die Ersatzbrennstoffherstellung ist, umso einfacher ist der Prozess aufzubauen und zu steuern. Definierbare
Inputströme lassen sich vor allem aus folgenden Abfallarten erzeugen:
Produktionsspezifische Abfälle Abfälle aus der Gewerbesortierung
Sperrmüll Stoffe aus der Bauabfallsortierung
DSD-Reste Spuckstoffe Klärschlamm
abfallpresse, RPP, Rundballenpresse, Rundballen,
Andienungspflichtiger Hausmüll ist als Verfahrensinput ungeeignet. Der entscheidende Aspekt ist, dass die
Behandlung, durch die Vorgaben des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetztes gestützt, in den Aufgabenbereich
der Öffentlich-Rechtlichen Gebietskörperschaften fällt. Im Rahmen der Daseinsvorsorge sind in diesem
Zusammenhang ausreichende Behandlungskapazitäten geschaffen worden. Darüber hinaus ist Hausmüll
ein außerordentlich heterogenes Gemisch, das sich zudem regional sowie jahreszeitlich hinsichtlich
Quantität und Qualität sehr unterschiedlich zusammensetzt. Die Herstellung unterschiedlicher Ersatzbrennstoffqualitäten
kann nur mit erheblichem technischen Aufwand erreicht werden. Für die Verwertung sind
physikalische, chemische und prozesstechnische Parameter zu berücksichtigen, die im Einzelfall mit dem
Abnehmer zu beschreiben sind. Diese lassen sich hauptsächlich wie folgt zusammenfassen.
Physikalische Parameter: Chemische Parameter: Abfall verpacken
Heizwert Kornform Kohlenstoffgehalt
Schüttgewicht Aschegehalt
Förderfähigkeit, Blasfähigkeit Wassergehalt
mechanische Stabilität Schadstoffgehalte, hauptsächlich Chlor,
thermische Stabilität Schwefel, Cadmium, Quecksilber, Thallium
Anlagentechnik:
Zwei oder dreistufige Zerkleinerung (dritte Stufe Pelletierer)
Vorzerkleinerung mit Rotorschere oder Einwellenzerkleinerer
Nachzerkleinerung mit Schlagscheren- oder Einwellenzerkleinerer
Magnet- oder Wirbelstromabscheider
Bei hohem Mischinput zusätzlich Siebe, Windsichtung und NIR-Technik
191212, abfallpressen, Abfallverdichter,suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel
6. MARKTEINFLUSSFAKTOREN
Die konsequente Umsetzung des Vorbehandlungsgebotes im Rahmen der Abfallablagerungsverordnung
hat eine erhebliche Lenkungswirkung auf den Einsatz von Ersatzbrennstoffen. Ein uneinheitlicher Vollzug
in den Bundesländern hinsichtlich der Übergangszeiträume für Deponien oder die Zwischenlagerung von
Abfällen, würden den Markt verzerren. Denn es wäre zu erwarten, dass die Ablagerungspreise auf solchen
Deponien unterhalb des Niveaus der thermischen Verwertung liegen würden. Die Einführung einer Deponieabgabe
könnte in diesem Zusammenhang zu einer Angleichung der Ablagerungs- und Verwertungspreise
genutzt werden, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.
Vor dem Hintergrund nicht ausreichender Möglichkeiten zur Mitverbrennung in Deutschland ist zu erwarten,
dass Ersatzbrennstoffe nicht nur in Deutschland, sondern auch im EG-Binnenmarkt, verstärkt thermisch
eingesetzt werden. Kraftwerke, Zementwerke, Kalkwerke und andere industrielle Feuerungsanlagen in der
Europäischen Union melden bereits erhöhtes Interesse an EBS an. Die Anforderungen an die umweltverträgliche
Verwertung dieser Energieträger bestimmen sich dabei nach dem Recht des jeweiligen Mitgliedstaates.
Die EG-Abfallverbringungsverordnung überwacht lediglich die grenzüberschreitende Verbringung.
7. FAZIT
Der rechtliche Rahmen fordert die energetische Verwertung (KrW-/AbfG, AbfAblV).
Es besteht eine ausgeglichene Situation von Aufkommen und Kapazitäten bei überlassungspflichtigen
Abfällen ab 2006.
Eine Deckungslücke ergibt sich für frei handelbare Abfälle (3,2 Mio t/a). Dies erfordert die Weiterentwicklung
intelligenter Abfallwirtschaftskonzepte. Abfall verpacken
In der Summe mit zusätzlichen hochkalorischen Abfällen (Altreifen, Altöle etc.) entsteht ein theoretisches
Einsatzpotential für die Mitverbrennung von ca. 6,0 Mio Tonnen/a. Die Aufgabenteilung zwischen Zuständigkeit
zur Beseitigung und privatisierter Abfallverwertung ist zu beachten.
Industrielle Feuerungsanlagen melden zunehmenden Bedarf an der Mitverbrennung an.
Jeder Feuerungsprozess benötigt eine auf seine Bedingungen abgestimmte Brennstoffqualität, die in
bilateraler Vereinbarung definiert wird. Das oberste Ziel in der Qualitätssicherung ist die Einhaltung der
Inputkriterien des Abnehmers.
Der Ersatzbrennstoffhersteller fungiert als Bindeglied zwischen der Anfallstelle und dem Abnehmer. Die
Qualitätskette beginnt an der Anfallstelle und endet beim Abnehmer.
Dabei sollte sich die Aufbereitung und Vermarktung auf definierbare Inputströme konzentrieren (homogene
Qualitäten).
Unklare Rahmenbedingungen, wenn Vorbehandlungsgebot nicht konsequent umgesetzt wird (Deponieverwertung
als Schlupfloch).
Anteile der Abfallexporte zur Mitverbrennung dürfte steigen.
EBS Kraftwerk
abfallpresse, RPP, Rundballenpresse, Rundballen, Roll Press Pack, Flowtex, Abfall verpacken
1
Thermische Abfallbehandlung – Qualität setzt sich durch
1. Das Zeitalter der thermischen Abfallentsorgung hat begonnen
Spätestens seit dem 01.06.2005 hat das Zeitalter der thermischen Abfallentsorgung
in Deutschland begonnen. Der Start in die neue Zeitrechnung der unbehandelten
Deponierung von Abfällen erfordert am Ende jeder Prozesskette zur Aufbereitung von
Abfällen ein thermisches Behandlungsverfahren, sei es in Form einer
Monoverbrennungsanlage oder der Mitverbrennung in Zement- oder Kraftwerken.
Sofern Abfälle nicht unmittelbar in Monoverbrennungsanlagen entsorgt werden,
produzieren alle vorgelagerten Behandlungsstufen unabhängig davon, ob die
Zielsetzung auf die Produktion eines deponierungsfähigen Rottegutes gemäß der 30.
BImSchV oder von Sekundärbrennstoffen ausgelegt ist mittel- bis hochkalorische
brennbare Abfälle zur Entsorgung in thermischen Anlagen gemäß 17. BImSchV.
Abbildung 1 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Danach steht am Ende eines
jeden Abfallbehandlungsverfahrens ein „gläserner“ Kamin zur Sicherung des
Qualitätsstandards der Abluft. Abfall verpacken
Der Input dieser Anlagen bedarf einer Präzisierung (Abbildung 2), da Begriffe wie
Ersatzbrennstoffe oder Sekundärbrennstoffe in Fachkreisen sehr unterschiedlich
benutzt werden. In diesem Beitrag wird der Begriff Sekundärbrennstoff als
Oberbegriff für Ersatzbrennstoffe (EBS) und heterogene heizwertreiche
Abfallfraktionen (HWF) benutzt.
EBS sind hochwertige Ersatzbrennstoffe mit Heizwerten größer 20 MJ/kg aus der
Aufbereitung von sortenreinen Abfällen, annähernd vergleichbar mit fossilen
Brennstoffen, zur Mitverbrennung in Kraftwerken und Zementwerken.
2
HWF sind heterogene heizwertreiche Abfallfraktionen, mit Heizwerten von 11 bis 16
MJ/kg aus der Haus- und Gewerbeabfallaufbereitung zur Monoverbrennung in
17. BImSchV-Anlagen. Aufgrund des Heizwertfensters zwischen dem eher
niederkalorischen Hausmüll und den hochkalorischen Ersatzbrennstoffen werden
diese Fraktionen auch als sog. Mittelkalorik bezeichnet.
Die energetische Verwertung von produktionsspezifischen Abfällen in der
Zementindustrie als EBS ist ein geregelter sowie mengenmäßig begrenzter und
qualitativ hochwertiger Markt. Der EBS-Markt ist ein mittelständisch geprägter Markt
mit starker Erzeuger-Abnehmer Bindung. Rd. 35 Anlagen, davon rd. 2/3 mit einer
Jahresleistung kleiner 35.000 t/a produzieren EBS aus produktionsspezifischen
Abfällen. Demgegenüber stehen 59 Zementwerke (Stand 2004) mit einem EBSEinsatz
von rd. 0,9 Mio t/a (Stand 2004). Der VdZ schätzt, dass diese Kapazitäten
durch eine Erhöhung der Abfallsubsitutionsrate auf 60 % kurzfristig um 1,4 Mio t
gesteigert werden können. Dies ist sowohl qualitativ als auch mengenmäßig kein
Lösungsansatz für die Kapazitätsengpässe seit Juni 2005. Zumal der
Zementindustrie durch Werksschließungen aufgrund der Globalisierung und
lahmenden Baukonjunktur Kapazitätseinbußen drohen. Abfall verpacken
Die energetische Verwertung von EBS in Kraftwerken ist bisher über das Versuchsstadium
nicht hinausgekommen. Dies liegt insbesondere daran, dass Kapazitäten für
HWF-Fraktionen nachgefragt werden, die aufgrund ihrer heterogenen Zusammensetzung
sowohl qualitativ als auch wirtschaftlich für den Kraftwerksprozess
ungeeignet sind. Wir erwarten, dass sich die Kraftwerksindustrie perspektivisch auf
die Mitverbrennung von Klärschlämmen konzentriert. Dem Aufkommen von rd. 2,5
Mio t/a (TS 100%) stehen nach inoffiziellen Aussagen der Kraftwerksbetreiber
entsprechende Kraftwerkskapazitäten gegenüber.
Problematisch ist die Entsorgungssituation für die sog. HWF-Fraktion. In der
Vergangenheit wurden diese mittelkalorischen Fraktionen in
Müllverbrennungsanlagen entsorgt. Die Mischung im Müllbunker mit
niederkalorischem Hausmüll sorgte für einen „Cocktail“ im Auslegungsbereich der
Anlagen zwischen 9,5 bis 11 MJ/kg, der mehr oder weniger problemlos energetisch
verwertet werden konnte. Diese Kapazitäten sind seit dem 01.06.2005 durch
kommunalen Hausmüll belegt. Mithin fehlen gerade im mittelkalorischen
Auslegungsbereich um 14,5 MJ/kg Monoverbrennungsanlagen. Diese Anlagen
191212, abfallpressen, Abfallverdichter,suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel
3
werden im folgenden als HWF-MVA bezeichnet, da sie sich von herkömmlichen MVA
in der Anlagentechnik lediglich durch einen wassergekühlten Rost unterscheiden.
Im Bereich dieser HWF-MVA ist derzeit geradezu ein Boom festzustellen. Annähernd
täglich werden sowohl an bestehenden MVA-Standorten als auch an
energieintensiven Industriestandorten neue Projektansätze geboren. Abbildungen 3
und 4 veranschaulichen diese Euphorie in Waste-to-Energy Verbrennungsanlagen.
Danach werden bis zum Jahr 2007/08 die derzeit in 66 MVA bestehenden Verbrennungskapazitäten
von 18,2 Mio t/a auf 20,2 Mio t/a ausgebaut. Dies entspricht 4
Anlagenneubauten und 10 Erweiterungen von bestehenden Anlagen. Darüber hinaus
sind mindestens 25 HWF-Projekte mit einer Kapazität von 5,6 Mio t/a in der Planung.
Ein Marktüberblick für realistische Projekte ist nicht möglich, da derzeit fast jeder
energieintensive Produktionsstandort in Deutschland als mögliches Projekt genannt
wird. Die am Markt vorhandenen Abfallmengen für diese Projekte sind bereits heute
weit überzeichnet. Eine Analogie zur Entwicklung im Biomassemarkt nach der
Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes liegt nahe. Auch dort wurden in
der Euphorie Überkapazitäten, insbesondere in Ostdeutschland gebaut.
Fakt ist, dass in den vorhandenen MVA, BMKW und MBA bereits heute ausreichend
Kapazitäten zur Behandlung von Hausmüll zur Verfügung stehen. Die freien
Kapazitäten für HWF-Fraktionen in MVA werden bis zum Jahr 2009 auf rd. 5,8 Mio t/a
steigen. Dabei ist gemäß PROGNOS unterstellt, dass die Hausmüllmengen bis zum
Jahr 2008 durch Vermeidungs- und Verwertungsmaßnahmen um 2,4 Mio t/a sinken.
Anders ist die Situation bei den Gewerbeabfällen. Heizwertbereinigt befindet sich der
Markt bis zum Jahr 2009 in einer Kapazitätsunterdeckung, wobei sich die Situation
durch vermehrte Recyclingaktivitäten bereits heute entspannt. Sofern alle geplanten
Projekte realisiert werden droht im Jahr 2009/10 eine Kapazitätsüberdeckung von 4,3
Mio t., d.h. rd. ¾ der geplanten HWF-Kapazitäten würden über den Bedarf hinaus
gebaut.
2. Müllverbrennung – Ökologisch konkurrenzlos
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat mit Stand
Juli 2005 eine Ausarbeitung mit dem Titel „Müllverbrennung – ein Gefahrenherd?
Abschied von der Dioxinschleuder“ veröffentlicht. Abfall verpacken
4
Die Ausarbeitung enthält interessante Aussagen darüber, dass
Müllverbrennungsanlagen heute High-Tech-Anlagen sind, die bei den Emissionen
keine Rolle mehr spielen, und dies obwohl die Kapazitäten der
Müllverbrennungsanlagen zwischenzeitlich stark abgestiegen sind.
Der Bericht zeigt im Gegenteil die Funktion der thermischen
Abfallbehandlungsanlagen als Schadstoffsenken auf und bringt zum Ausdruck, dass
Müllverbrennungsanlagen weitaus strengeren Auflagen unterliegen als andere
Emittenten. Eindruckvoll werden die Erfolge bei den Emissionsreduktionen der
Müllverbrennungsanlagen belegt.
Durch den Bericht wird aber auch deutlich ein Wandel in der Denkweise des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aufgezeigt: die
Argumentation wurde im Gegensatz zu einem früher rein ökologischen Denkansatz
stark versachlicht und trägt damit der Tatsache Rechnung, dass
Müllverbrennungsanlagen in Deutschland die hier gültigen, weltweit strengsten
gesetzlichen Grenzwerte noch deutlich unterschreiten.
Die wesentlichen Aussagen zu den im Einzelnen untersuchten Schadstoffen lassen
sich wie folgt zusammenfassen (Abbildung 5 und 6):
• Die gesamten Dioxinemissionen aus allen Müllverbrennungsanlagen in
Deutschland betragen weniger als 0,5 Gramm pro Jahr. Dies waren im Jahr 2000
weniger als 1 % aller Dioxinemissionen in Deutschland. Damit konnten hier
stärkere Reduktionserfolge erzielt werden als in jedem anderen Industriebereich.
• Bei den Staubemissionen fallen die Müllverbrennungsanlagen im Verhältnis zu
den insgesamt in Deutschland emittierten Mengen nicht ins Gewicht.
• Die Blei- und Quecksilberemissionen aus der Müllverbrennung spielen für die
Schadstoffbelastung der Menschen keine Rolle mehr. Die Emissionen aus der
Müllverbrennung betragen ein Tausendstel der gesamten Blei- und
Quecksilberemissionen in Deutschland.
• Ohne Müllverbrennungsanlagen wären mehr Krebs erzeugende Gifte (Arsen,
Cadmium, Nickel und andere Schwermetalle) und Feinstaub in der Luft.
191212, abfallpressen, Abfallverdichter,suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel
5
3. Energie aus Müll – Was sonst ?
Die steigenden Energiepreise haben zu einer Renaissance des Konzept „Energie aus
Müll“ geführt. Die Verknüpfung von Entsorgungs- und Energiemarkt ist nichts Neues.
In den 60iger Jahren wurde bei dem Bau der Müllverbrennungsanlagen gerade auf
die Energieeffizienz geachtet und Neuanlagen in bestehende oder neuzuschaffende
Fernwärme- oder Industriedampfnetze integriert. Ein Beispiel dafür ist das MHKW
Mannheim mit seinem Prozessdampfnetz.
Auch in den einschlägigen Vorschriften des Abfall- und Immissionsschutzrechts
wurde verpflichtend die Energienutzung verankert. Zudem ist unter wirtschaftlichen
Aspekten die Maximierung der Deckungsbeiträge aus der Energieerzeugung und
–vermarktung ein zwingendes Gebot. Nur dadurch sind im Hauptprozess der
Abfallbeseitigung- und verwertung wettbewerbsfähige Marktpreise darstellbar.
Von entscheidender Bedeutung für 17. BImSchV-Monoverbrennungsanlagen ist der
Status der energetischen Verwertung. Durch die Urteile des EuGH in den sog.
Luxemburg- und Straßburg-Fällen ist hier ein unsicherer Rechtsraum entstanden,
den es auszufüllen gilt. Dazu soll im Rahmen der Novellierung der EU-Abfallrahmenrichtlinie
in Anhang II R 1 ein Energieeffizienzkriterium (Abbildung 7)
eingeführt werden.
Danach ist die Einstufung als Verwertungsanlage zunächst unabhängig vom Heizwert
des Abfallinputs und hebt allein auf die Energieeffizienz der Anlage ab. Der Vorschlag
der CEWEP für bestehende Anlagen liegt bei einem Effizienzfaktor von 0,5. Für
zukünftige Anlagen (mit optimierter Standortwahl), können anspruchsvollere Werte
verlangt werden. Ein zu hoher Wert soll verhindern, dass gerade südeuropäische
Länder aufgrund der mangelnden Wärmenachfrage benachteiligt werden.
Die Bedeutung des Abfallheizwert unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten
zeigt das Feuerungsleistungsdiagramm (Abbildung 8). Wir haben dort das
Feuerungsleistungsdiagramm einer konventionellen MVA mit einer Auslegung auf 9,3
MJ/Kg und das einer HWF-MVA mit einer Auslegung auf 14,5 MJ/kg kombiniert. Hier
gilt folgender physikalischer und wirtschaftlicher Zusammenhang:
Bruttowärmeleistung (MW) = Mülldurchsatz (t/h) * Heizwert (MJ/kg)
Müllerlöse (Euro) = Mülldurchsatz (t/h) * Preis (Euro/t) Abfall verpacken
6
Bei gegebener Bruttowärmeleistung des Dampferzeugers sinkt beim
Auslegungsheizwert der Mülldurchsatz. Daraus folgt, dass die Verbrennungspreise
von HWF-Fraktionen entsprechend der Heizwerterhöhung steigen. Oder anders
formuliert, verkauft wird eine fixe Wärmeleistung und ein höher Konsum hat einen
höheren Preis. Energetisch verwertbar ist Abfall sobald er selbsttätig brennt, d.h. bei
Heizwerten größer 7.000 KJ/Kg. Die Trocknung zur Heizwerterhöhung ist nicht
erforderlich und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Sie ist zum einen teuer und wird erkauft
durch einen höheren Entsorgungspreise.
Daraus folgt, dass eine HWF-MVA im Vergleich zu einer konventionellen MVA mit
gleicher Bruttowärmeleistung bei gleichen Entsorgungspreisen rd. 25 % geringere
Müll-erlöse vereinnahmt, die durch höhere Energieerlöse kompensiert werden
müssen. Dabei noch nicht berücksichtigt sind die höheren Investitions- und
Instandhaltungskosten für den wassergekühlten Rost und die vergleichsweise
geringere Anlagenverfügbarkeit. Zur Kompensation der Müllerlöse wird deshalb aus
betriebswirtschaftlicher Sicht der Dampferzeuger einer HWF-MVA auf eine größere
Bruttowärmeleistung ausgelegt. Die höheren Investitionskosten müssen durch höhere
Energieerlöse ausgeglichen werden.
Die Erreichung einer hohen Energieeffizienz ist zum einen eine wirtschaftlich
zwingende Bedingung und andererseits das entscheidende Kriterium für den
Verwerterstatus der Anlage. Daraus folgen hohe Anforderungen an den
Energiestandort und den Energieumwandlungsprozess, sowie die Fähigkeit einer
effizienten Energievermarktung. Grundsätzlich unerheblich ist, ob das
Energieeffizienzkriterium im KWK-Prozess oder reiner Strom -, Wärme, oder
Kälteerzeugung erzielt wird. Dies ist letztlich eine Frage der Wirtschaftlichkeit des
Einzelprojektes. Hier gibt es keine grundsätzliche Antwort.
Fakt ist, dass sich alle Lösungen an der Strompreisentwicklung messen lassen
müssen. Dort ist seit 2001 eine Steigerung um 158 % festzustellen, wie Abbildung 9
belegt.
Limitierend für die Energieeffizienz wirken die hohen Eigenverbräuche durch die
Rauchgasreinigungstechnik und die im Vergleich zum Kraftwerksprozess niedrigeren
Dampfparameter zur Vermeidung der Hochtemperatur-Chlor-Korrosion. Insofern
191212, abfallpressen, Abfallverdichter,suc, Böhme, svg, recycling, Remondis, komptech,hammel
7
wäre aus energetischer Sicht die ganzjährige Abgabe von Prozessdampf der
Idealzustand.
Alternativ wäre analog zum Fördermechanismus in den Niederlanden die Förderung
der Stromerzeugung aus Müll denkbar. Damit könnten die betriebsbedingten
Nachteile aus höheren Dampfparametern ausgeglichen werden. Dieser Weg wurde in
Deutschland bei der Einführung des Erneuerbaren-Energien Gesetzes (EEG)
bewusst nicht gegangen. Zwar fällt der biogene Müllanteil unter das EEG und das
CO2-Einsparungspotenzial durch Energieerzeugung aus Müll wird in die offiziellen
Statistiken eingerechnet (Abbildung 10), aber nach der Biomasseverordnung wird
der biogene Anteil im Abfall aus der Förderung herausgenommen.
3. Ausblick auf Europa
In Europa werden rd. 50 Mio t Siedlungsabfälle in ca. 420 Waste-to-Energy Anlagen
thermisch verbrannt (Abbildung 11). Der Anteil der thermischen Entsorgung am
Gesamtmarkt liegt damit gerade bei 24 %. Noch immer wird ein überwiegender Anteil
der Abfälle in Höhe von 44 % deponiert. Dies zeigt das enorme Marktpotenzial für
Waste-to-Energy Lösungen.
Die Verteilung der einzelnen Entsorgungskapazitäten in der EU (Abbildung 12 und
13) zeigt zunächst ein Nord-Süd und West-Ost-Gefälle, d.h. Traditionell stehen die
meisten Müllverbrennungsanlagen in Nord-, West- und Mitteleuropa. In den
Südländern und in den neuen EU-Beitrittsstaaten in Osteuropa wird nach wie vor
deponiert.
Die Hitliste der Länder mit den höchsten Kapazitäten wird angeführt von Deutschland,
Frankreich und den Niederlanden. Diese Reihenfolge ändert sich, wenn man die
Kapazitäten in Relation zur Anzahl der Anlagen setzt. Danach führt Frankreich vor
Deutschland. Die Niederlande belegen einen der hinteren Plätze. Dies hängt damit
zusammen, dass unterschiedliche Philosophien umgesetzt werden. In Frankreich
dominieren kleine dezentrale Anlagen während in den Niederlanden große zentrale
Anlagen, z.B. Amsterdam oder Rotterdam, zur Energieerzeugung errichtet wurden.
Die Treiber der Entwicklung in Neuanlagen und Erweiterungsinvestitionen in der EU
sind:
8
• der ordnungspolitische Rahmen zur Lenkung von Stoffströmen
und
• die Förderpolitik,
flankiert von wirtschaftlichen Faktoren, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP).
Der ordnungspolitische Rahmen wird von der EU-Deponierichtlinie vorgegeben. Die
Richtlinie fordert, dass in Europa ab Juni 2005 keine unbehandelten Abfälle mehr
deponiert werden dürfen. Unter den Begriff der Behandlung fallen allerdings bereits
einfache Sortierprozesse. Ab Juli 2006 bis 2016 soll die Gewichtsmenge des
biologisch abbaubaren Siedlungsabfalls von 75 % auf 35 % des Wertes von 1995
sinken.
Letztlich bedeutet die Deponierichtlinie eine Beschränkung der Deponierung
zugunsten thermischer oder mechanisch-biologischer Verfahren, deren
Auswirkungen allerdings erst langfristig spürbar werden. Der Grund hierfür ist vor
allem der langwierige Kontroll- und Sanktionsmechanismus, mit dem die Umsetzung
der Richtlinie in den einzelnen Ländern von Seiten der EU-Kommission kontrolliert
wird. Der Druck auf die einzelnen Länder zur Umsetzung der Richtlinie ist folglich
eher ein politischer denn ein juristischer. Echte materielle Folgen sind durch den
Monitoringprozess frühestens 2013/14 zu erwarten. Hinzu kommt eine Sonderregelung
wonach Länder, die 1995 über 80 % ihrer biologisch abbaubaren Abfälle
deponiert haben, vier Jahre Aufschub bei der Umsetzung erhalten. Bislang haben
Griechenland, Großbritannien und die Tschechische Republik von dieser Regelung
gebrauch gemacht. Es ist zu erwarten, dass die Staaten in Mittel- und Osteuropa von
dieser Regelung nachträglich Gebrauch machen werden.
Der Umsetzungsstand der Deponierichtlinie ist wie folgt:
• Anforderungen werden erfüllt bzw. Einhaltung ist absehbar
Dänemark, Deutschland, Niederlande, Österreich, Schweden, Belgien,
Luxemburg; von den Nicht-EU-Länder: Schweiz, Norwegen.
• Einhaltung ist unrealistisch oder erfolgt zeitverzögert
Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Griechenland, Estland,
Großbritannien, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien,
Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.
9
Unter die Förderpolitik fallen direkte Investitionsbeihilfen in
Abfallverbrennungsanlagen und subventionierte Energiepreise. Direkte
Investitionsbeihilfen sind in manchen Ländern vorhanden, ihr Umfang ist jedoch
zumeist begrenzt. Eine Ausnahme können die neuen Mitgliedstaaten der
Europäischen Union bilden
In Bezug auf subventionierte Energie bzw. Strompreise ist die Situation in den
einzelnen Ländern wesentlich bedeutsamer. So ist das Preisniveau für Strom in
Schweden deutlich höher als in Norwegen. Zusammen mit der norwegischen
Verbrennungssteuer, die in Schweden nicht existiert, begünstigen die
Rahmenbedingungen den Export von Abfall nach Schweden, um dort verbrannt zu
werden. In Deutschland hat das Erneuerbare Energien Gesetz zu einem Boom bei
Abfallverbrennungsanlagen für Biomasse geführt. Abfallverbrennungsanlagen sind
aber ausdrücklich aus der Förderung ausgenommen.
Ein Maßstab für die Wertschöpfungskraft bzw. den Wohlstand einer Volkswirtschaft
ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die thermische Abfallentsorgung ist eine qualitativ
hochwertige Entsorgungslösung und von entsprechenden Entsorgungserlösen
abhängig. D.h. eine allgemeine politische Akzeptanz wird zunächst nur in den EULändern
gegeben sein, die diese Technik ihren Bürgern auch wirtschaftlich zumuten
können. Wir gehen davon aus, dass Länder in der EU „reif“ für die thermische
Abfallentsorgung sind, sofern der Volumenindex des BIP pro Kopf in
Kaufkraftstandards (KKS) 90 % übersteigt. Zum Vergleich, der Indexwert für
Deutschland beträgt 96,8 %. Spitzenreiter ist Luxemburg mit einem BIP pro Kopf KKS
von 185,5 %. Das Schlusslicht ist Lettland mit rd. 38 %.
Abbildung 14 wirft einen länderspezifischen Blick auf die EU entsprechend der
Behandlung von Siedlungsabfällen und kombiniert dies mit den oben diskutierten
ordnungspolitischen (Deponierichtlinie), förderpolitischen (subventionierte
Energiepreise) und wirtschaftlichen (BIP) Faktoren.
Das Ergebnis ist erstaunlich deckungsgleich mit der gegenwärtigen
Verbrennungspraxis und belegt, dass es Frühindikatoren zur Erkennung von
Marktentwicklungen für thermische Entsorgungslösungen gibt. Daraus ist jedoch
lediglich ein langfristiger Trend ableitbar, und nicht der Zeitraum wann sich das
entsprrechende Marktfenster öffnet.
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4. Fazit
Die thermische Abfallentsorgung oder Waste-to-Energy-Lösungen erleben derzeit in
Deutschland, ausgelöst durch die Ablagerungsverordnung und den starken Anstieg
der Primärenergiepreise einen beispiellosen Boom. Es drohen Überkapazitäten in
Millionenhöhe, sofern alle Projekte bis zum Jahr 2009/10 umgesetzt werden.
Diese Entwicklung zeigt aber auch, dass die ökologische und technische Qualität der
thermischen Abfallentsorgung nicht nur in Fachkreisen, sondern auch von einer
breiten Öffentlichkeit akzeptiert wird. Spätestens die Veröffentlichung des
Bundesumweltministeriums aus dem Jahr 2005 nimmt Abschied von
Müllverbrennung als Dioxinschleuder.
Die steigenden Energiepreise fördern die Energieerzeugung aus Müll.
Energieeffiziente Anlagen können hier ein bedeutsames CO2-Einsparungspotenzial
erschließen.
Der Markt für Abfallverbrennungsanlagen in Europa liegt auf einem temporären Hoch.
Ursache hierfür ist die EU-Deponierichtlinie, die für eine Sonderkonjunktur,
insbesondere in Deutschland und den Niederlande bis 2009/2010 sorgt.
Längerfristig ergeben sich Wachstumsperspektiven aus der schrittweise
Verschärfung der Deponierichtlinie bis zum Jahr 2016 bzw. des Ablaufs von
Übergangsfristen für einzelne Länder wie Großbritannien oder die Beitrittsstaaten in
Mittel- und Osteuropa.
Der größte Ländermarkt für Abfallverbrennungsanlagen bleibt auch im Zeitraum 2005
bis 2011 Deutschland, gefolgt von Frankreich. Das Martkwachstum in den
traditionellen Verbrennungsmärkten ist ab 2011 aufgrund einer steigenden
Marktsättigung rückläufig. Von zunehmender Bedeutung aufgrund eines
Nachholbedarfes sind die Märkte in UK und Irland sowie in Süd- und Osteuropa.
Das von Ihnen angesprochene Thema EBS, also Ersatzbrennstoff oder besser noch Sekundärbrennstoff, ist im Rahmen der Bewältigung der anfallenden Abfallmengen in Haushalt und Industrie sehr wichtig. Daher sollte es besser in einem eigenen Thread diskutiert werden. Es hat zudem wenig mit dem Thema „Dieseltreibstoff aus Abfällen und nachwachsenden Rohstoffen“ zu tun, zumindest nichts mit der bisherigen Diskussion in besagtem Thread.
Ich gehe davon aus, dass Sie einem thematisch neuen Thread „Ersatz- oder Sekundärbrennstoffe“ zustimmen und Ihre Fragen, die bestimmt auf grösseres Interesse stossen werden, bitte hier stellen.
Wir wollen direkt in die Sachdiskussion einsteigen. Sie schreiben
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Zitat:
Allerdings bleibt Abfall - obwohl weiterverarbeitet - rechtlich immer noch Abfall und ist kein Produkt. Die Abfallwirtschaft muss immer noch für ein Produkt (EBS), welches Eigenschaften hat wie Braunkohle - immer noch Zuzahlungen begleichen um es los zu werden.
Diese Meinung teile ich nicht! - Die Herstellung von EBS oder SBS ist nach langer wissenschaftlicher Begleitung heute nur in einer ganzen Reihe von technologischen Schritten erzielbar, die überwiegend der mechanischen Verfahrenstechnik zuzuordnen sind. Das wesentliche Kriterium für einen brauchbaren EBS ist ein Heizwert mit geringen Schwankungen, so z.B. Hu = 16.000 bis 18.000 KJ/kg. Ich denke hierbei insbesondere an das von der Firma HERHOF entwickelte Trockenstabilat-Verfahren, das sich einen Marktplatz erkämpft hat.
Natürlich gibt es auch EBS mit höheren durchschnittlichen kalorischen Inhalten; dabei handelt es sich aber eher um spezielle EBS-Produkte aus Produktionsabfällen, die schon von Hause aus z.B. einen hohen Anteil an Ölen bzw. Fetten haben.
In der Sammlung „Abfälle aus Haushalten“ werden aber Öle / Fette eher nur als vereinzelte Fehlwürfe von Ignoranten vorkommen, so dass ein Sortierverfahren mit nachfolgender EBS-Produktion auch keine höheren Heizwerte erwarten lässt, als oben erwähnt.
Meine provokative Frage: Warum soll dieses EBS-Produkt denn nun noch „Abfall“ sein? – Ich kann noch nicht einmal einen sog. Abfallcharakter erkennen, da diese heizwertreiche Restmenge den Inert-Anteil verloren hat; die Restfeuchte ist bis auf 15% abgesenkt worden; der überwiegende Teil an sog. Störstoffen ist aussortiert worden. Es liegt nun ein leichtes Schüttgut aus Papierresten, Kunststoffen, Textilien und weiteren Leichtstoffen vor, dass lagerungsfähig ist, das zu Ballen gepresst / gewickelt werden kann, das handling- und transportfähig ist. Komposierbare Inhaltsstoffe wurden aussortiert (gesiebt). Meiner Meinung nach hat dieser Ersatzbrennstoff, dem der Abfallcharakter abhanden gekommen ist, nichts in einer Abfallverbrennungsanlage zu suchen. Eine Abfallverbrennungsanlage unterliegt in Deutschland neben dem Punkt 8.1 / Spalte 1 (Öffentlichkeitsbeteiligung) der 4. BImSchV (Durchführungsverordnung für genehmigungsbedürftige Anlagen) insbesondere der 17. BImSchV (Verordnung für Verbrennungsanlagen für Abfälle und ähnliche brennbare Stoffe), - aber hierzu gehört nicht das Zementwerk als Verwerter des o.a. EBS. Man berücksichtige seit dem 01.03.2006 auch die Anforderungen der 30. BImSchV für Neuanlagen. [Lesen Sie bitte im BImSchG (Bundes-Immissionsschutz-Gesetz) nach.]
Ein Beispiel aus der Praxis: Das Heizkraftwerk Weisweiler in NRW hat seit diesem Jahr die Genehmigung des RP-Köln für den Einsatz von Sekundärbrennstoffen. Das heisst also, das KW darf der Rohbraunkohle aus dem Tagebau Inden II ein gewisses Kontingent an Sekundärbrennstoffen zuführen. Sie werden wissen, dass das deutsche Abfallrecht keine Vermischung von Abfällen mit anderen Wertstoffen zulässt. Das KrW-/AbfG (Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz) ist in diesem Fall sehr eindeutig; die Vergehen werden rigoros geahndet. Die vorerwähnte Genehmigung verstösst natürlich nicht gegen das Abfallrecht, da dem Sekundärbrennstoff der sog. „Abfallcharakter“ durch die aufwendige Behandlung genommen wurde.
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Diese Meinung habe ich schon vor Jahren vertreten. Deshalb konnte ich auch nicht verstehen, warum einige Betreiber von kleineren Verbrennungsanlagen (Grössenordnung 10 MW thermisch) sich im Genehmigungsverfahren die 17. BImSchV aufbrummen liessen. – Heute sind wir in dieser Frage einen Schritt weiter.
Nur um Mißverständnisse vorzubeugen: Auch ich bin ein Fan der MBA - Technologie und Sekundärbrennstoffherstellung. Auch ich sehe EBS als Produkt und nicht als Abfall - aber ich sehe wie ein Produkt, welches eindeutig Wertstoffeigenschaften besitzt - in Deutschland wie in Österreich wie Abfall behandelt wird.
Ich gebe Ihnen technologisch vollkommen Recht. Das Problem bei dem gesamten Sekundärbrennstoffmarkt ist ja nicht das Produkt selbst, nicht einmal die Produktionskapazitäten, die ja jährlich erhöht werden. Es ist vielmehr die gesetzliche Einstufung bzw. die gesamte Abnehmermarktsituation.
Ihr Beispiel und Ihre Auslegegung der derzeitigen Rechtslage ist interessant :;. Sehen wir uns doch einmal die Situation in Österreich an:
Es gibt eine Reihe von kommunalen MBA Lösungen, die durchaus eine die mehrere 100.000 Tonnen EBS liefern. Die Herstellung ist kein Problem mehr. Das Problem ist die Verwertungskapazität:
Meines Wissens gibt es momentan in Österreich nur eine richtige Verwertungsanlage: die Abfallverbrennungsanlage Lenzing. Lenzing, die selbstverständlich einem Stromkonzern gehört, verlangt für die Abnahme - insbesondere durch die Begründung der hohen Auflagekosten - Zuzahlungen. Diese Zuzahlungen sind momentan nicht viel niedriger, als würde man Hausmüll direkt verbrennen. (??!!!??)
Problem Nr. 1:
Es gibt derzeit keinen freien Markt. Die EBS Fraktion besitzt derzeit keinen eigenen Abnehmermarkt bzw. keinen Markt, der sich von den Abfallverbrennungsanlagen unterscheidet. Es erscheint fraglich wann hier ein echter Wettbewerb entsteht und die Zuzahlungskosten endlich sinken. Das sehe ich als Hauptproblem.
Problem Nr. 2:
Es gibt zu wenig Verwertungskapazität. Das EBS muss ja auch erst verwertet werden. Dazu braucht es einen Abnehmer, der möglichst ganzjährig Energie und Wärme im industriellen Maß brauchen kann.
Derzeit wird der Hauptanteil wie Müll verbrannt und dementsprechend dafür gezahlt. (bis zu 90 Euro die Tonne, während der Hausmüll um ca. 150 bis 170 Euro die Tonne angenommen wird). Die Schaffung zusätzlicher Verwertungskapazitäten erscheint auch mir dringend erforderlich.
Problem Nr. 3:
Die EBS sind nicht handelbar - insbesondere über Grenzen. Wie sie wissen gibt es hier eigene Erlaubnishindernisse seitens des Gesetzgebers. Eine Lieferung in andere europäische Ländern ist zwar grundsätzlich möglich, aber praktisch kaum durchsetzbar. Obwohl gerade in Österreich große Energieabnehmer (abseits der Fernkraftwerke) Mangelware sind.
Mein Schluss: der Markt funktioniert nicht - und ich sehe momentan keine Anzeichen für eine Änderung, die dem Produkt EBS und seiner Wertstoffeigenschaften gerecht wird.
Ich habe meinen Beitrag unter dem Thema "Diesel aus Abfall und nachwachsenden Rohstoffen" gepostet, weil mir insbesondere das EBS Material am besten für diese Technologie geeignet scheint. Es hat einen hohen Brennwert, ist defacto Eisen und Metall frei und es ist in einer relativ stabilen Quallität vielfach vorhanden und wartet nur auf eine günstige Verwertungsmöglichkeit. Der Charme der Technologie besteht ja nicht nur in seiner Wirtschaftlichkeit sondern in der Möglichkeit autarke Komplettentsorgungslösungen für eine Region anzubieten - unabhängig von den großen MVA Anlagen und deren Interessen.
Brand im Abfallzwischenlager Sachsenhagen
Antwort von Umweltminister Sander auf die Frage der Abgeordneten Helmhold zu Gesundheitsgefährdungen durch den Brand im Abfallzwischenlager Sachsenhagen im Rahmen der Fragestunde des Landtags
Pressemitteilung 09/2006
(Es gilt das gesprochene Wort)
Anrede,
Bei der Anfrage geht es um einen Brand in einem Zwischenlager von heizwertreichen Abfällen.
Bekanntlich gilt seit dem 1. Juni 2005 ein Ablagerungsverbot von unbehandelten Siedlungsabfällen. Auf der Grundlage dieser Regelungen und nach dem Stand der Entsorgungstechnik hatten die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger für ihre Siedlungsabfälle über zwei Alternativen zu entscheiden:
Thermische Behandlung in Abfallverbrennungsanlagen
oder
abfallpressen
Zuführung zu einer vorherigen mechanisch - biologischen Behandlung.
Bei der zweiten Alternative werden in einer mechanischen Vorbehandlungsstufe gröbere, heizwertreiche Abfallfraktionen abgesondert und der verbleibende Teil nachfolgend einer biologischen Behandlung unterzogen.
Die heizwertreichen Abfälle können ausschließlich thermisch behandelt oder energetisch verwertet werden. Der Anteil dieser heizwertreichen Fraktionen kann 50 oder mehr Prozent am Gesamtaufkommen des Siedlungsabfalls betragen.
Der Landkreis Schaumburg hat sich für eine mechanisch-biologische Behandlung entschieden. Diese Entscheidung gründete sich wohl auf die Hoffnung, dass für die heizwertreichen Fraktionen bis zum Stichtag 1. Juni 2005 ausreichende Verbrennungskapazitäten am Markt bereit stehen würden.
Diese Hoffnung hat sich als Fehleinschätzung erwiesen, da die Kapazitäten zum jetzigen Zeitpunkt nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Darüber hinaus liegen die heizwertreichen Abfälle in einer Form vor, die einen Einsatz in industriellen Verbrennungsanlagen ohne weitere Vorbehandlung nicht möglich macht. In dieser Situation verblieb dem Landkreis nur die Möglichkeit der Zwischenlagerung.
Nun zum angesprochenen Brand:
Der Brand ist nicht, wie in der Anfrage datiert, am 10./11. Dezember, sondern in der Nacht vom 11. zum 12. Dezember 2005 ausgebrochen.
Das Zwischenlager war in Form einer Trapezmiete aus zu Ballen gepressten heizwertreichen Abfällen aufgebaut. Die Grundfläche der in Brand geratenen Abfälle betrug 20 x 50 m, also 1/3 der genehmigten Lagerfläche, entsprechend 1.000 m² und nicht, wie in der Anfrage geschildert, 5.000 m².
Ebenso betrug die Höhe des Lagers entsprechend der Genehmigung 6 m und nicht, wie in der Anfrage angegeben, 10 m.
Die Lagerfläche steht in keinem örtlichen Zusammenhang mit der eigentlichen Deponie und befindet sich ca. 800 m entfernt davon. Der Lagerplatz ist mit einer wasserundurchlässigen bituminösen Befestigung und einer Wasserfassung, angeschlossen an die betriebseigene Kläranlage, versehen. Die bituminöse Befestigung war auch nach dem Brandereignis unversehrt.
Auf Veranlassung des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes wurde von der Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg am 23.12.2005 ein Sachverständigenbüro beauftragt. Auftragsinhalt war es, eine gutachterliche Aussage zur Brandursache und zu den Gesundheitsgefährdungen zu geben.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich die Kleine Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:
Zu 1: abfallpressen
Die in Brand geratenen Abfallballen wurden sehr schnell mit einem massiven Einsatz von Löschwasser beaufschlagt, das zum Großteil als Wasserdampf in die Atmosphäre gelangte und die hohe Rauchentwicklung bedingte.
Mit dem Wasserdampf wurden auch Ruß- und Pyrolyse-Produkte sowie gasförmige Stoffe in die Umgebungsluft verteilt. Das von der Schadensstelle ablaufende Wasser wurde in Becken zurückgehalten. Die chemische Untersuchung des Löschwassers ergab nach gutachterlicher Aussage keine Hinweise auf erhöhte Schadstoffgehalte.
Am Tage des Brandes wurden durch die Feuerwehr mit den üblichen Methoden Untersuchungen auf die gasförmigen Schadstoffe wie nitrose Gase, Ammoniak, Kohlenmonoxid, Blausäure, Salzsäure, Schwefeldioxid u.a. vorgenommen. Die Vorortuntersuchung ergab direkt an der Brandstelle erhöhte Werte von sauren Aerosolen. Daraufhin wurden auf dem Deponiefeld sowie in der Umgebung Luftmessungen auf den kritischen Parameter Salzsäure durchgeführt. Alle Messungen ergaben durchweg unkritische Werte oder Werte unterhalb der Bestimmungsgrenze. Auch die Messungen der technischen Ermittlungsgruppe Umwelt der Polizeiinspektion Hildesheim bestätigten diese Ergebnisse.
Aufgrund der vorliegenden Messergebnisse der Feuerwehr bestand somit nach Auffassung der Landesregierung zu keinem Zeitpunkt des Brandes eine nachweisbare Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung durch toxische Gase, zumal der Abstand des Brandortes zur nächsten Wohnbebauung ca. einen Kilometer betrug.
Zu 2:
Kurze Zeit nach dem Brand wurden in der näheren Umgebung der Brandstelle in Windrichtung drei so genannte Aufwuchsproben zur chemischen Untersuchung auf den Anteil an poly-zyklischen Aromaten sowie poly-chlorierten Dioxinen und Furanen entnommen.
Die Untersuchungen zeigten auch hier keine auffälligen Werte. Die Werte für Dioxine und Furane lagen nach gutachterlicher Aussage mit 0,5 – 1,7 Nanogramm je Kilogramm im Bereich der Normalwerte für Gras nach den Literaturwerten des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen. Damit waren aus den Untersuchungen der Aufwuchsproben keine Hinweise auf eine brandbedingte Beeinträchtigung des Umfeldes erkennbar.
Die Landesregierung hält nach den vorliegenden Ergebnissen und gutachterlichen Bewertungen ein Boden- und Flächenbeprobungsprogramm nicht für erforderlich.
Zu 3:
Es ergibt sich kein spezieller, auf diesen Einzelfall bezogener Unterstützungsbedarf für den Landkreis Schaumburg. Gleichwohl wird die Landesregierung den Fragen der Zwischenlagerung von Abfällen unter Gesichtspunkten der Entsorgungswirtschaft, Lagerungstechnik und insbesondere auch dem Brandschutz verstärkt nachgehen.
Die Staatlichen Gewerbeaufsichtsämter sind bereits durch Erlass vom 21.09.2005 angewiesen worden:
Aufgrund des Erlasses werden die Zwischenlager
- in Abstimmung mit den zuständigen Dienststellen für den Brandschutz – auch im Hinblick auf Brandentstehung verstärkt überprüft.
Die Brandverhütung und –bekämpfung in Abfallzwischenlagern wird zusätzlich in einer Arbeitsgruppe des Innen- und Umweltministeriums behandelt.
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